Überschussschlamm-Reduzierung mit Hilfe des Bioserve-Verfahrens am Beispiel der Kläranlagen Neuss-Süd und Lemke
Forschungs- und Entwicklungsvorhaben
Abschlussbericht
Ergebnisse
Bearbeitung: IWB Gemeinnütziges Institut Wasser und Boden e.V.
Bonn – Sankt Augustin – Siegen
Dr.-Ing. Jörg Strunkheide, IWB Sankt Augustin
Sankt Augustin November 2002
Zusammenfassung
Bei der Kläranlage Neuss-Süd lag der biologische Überschußschlammanfall im Versuchszeitraum Mai bis Oktober 2002 bei insgesamt 230,3 t TS. Im Vergleichszeitraum Mai bis Oktober 2001 wurden insgesamt 346,9 Tonnen Überschußschlamm produziert, so daß aufgrund des Bioserve-Verfahrens ein Überschußschlammeinsparpotential in Höhe von 116,6 t TS zu verzeichnen war. Dies entspricht einer Reduktion um 33,6 %.
Bei der Kläranlage Lemke wurde im Versuchszeitraum April bis Oktober 2002 eine mittlere spezifische Überschußschlammproduktion von 0,38 kg TS ÜS/kg BSB5 ermittelt. Gegenüber dem Vergleichszeitraum April bis Oktober 2000, der eine mittlere spezifische Überschußschlammproduktion von 0,56 kg TS ÜS/kg BSB5 aufwies, ergab sich somit eine Reduktion um 32,1 %.
Wie im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung bereits erläutert, basiert die Vergütung des Bioserve-Verfahrens auf einer rein leistungsbezogenen Abrechnung. Hierbei werden ausschließlich die nachweislich reduzierten Tonnen Klärschlamm abgerechnet. Dem Kunden entstehen damit keinerlei Investitionskosten oder Risiken. Eine Honorierung des Bioserve-Verfahrens erfolgt somit nur, wenn gegenüber einem gemeinschaftlich vereinbarten Vergleichszeitraum (Bezugsbasis) auch tatsächlich weniger Überschußschlamm angefallen ist.
Bei der Kläranlage Neuss-Süd führt die Anwendung des Bioserve-Verfahrens zu einer möglichen Kostenersparnis in Höhe von rund 24.644 €/a, während bei der Kläranlage Lemke Kosten in Höhe von rund 32.000 €/a eingespart werden können. Die Vergütung für das Bioserve-Verfahren ist hier bereits berücksichtigt.