Das Bioserve Verfahren basiert auf der Tatsache, dass bestimmte Tenside die Durchlässigkeit der Zellmembran der Belebtschlammbakterien deutlich erhöhen, ohne ihnen zu schaden. Dadurch werden die Bakterien in die Lage versetzt, bei erhöhten Zulauffrachten deutlich schneller zu arbeiten. Infolge der erhöhten Stoffwechselgeschwindigkeit der Bakterien können sich höhere Organismen wie Wimperntierchen (z.B. Glockentierchen und Aspidiscen) aber auch Mehrzeller (z.B. Räder- und Bärtierchen) besser vermehren. Die schnellen Belebtschlammbakterien halten ihnen praktisch „den Rücken frei“.Die höheren Organismen reduzieren durch ihre Fraßtätigkeit den Überschussschlammanfall bei konstantem TS-Gehalt deutlich.
Das Bioserve-Verfahren hat folgende betriebliche Vorteile
• | Senkung des Überschussschlammanfalls bei konstantem TS-Gehalt im Belebungsbcken um ca. 20 %. |
• | Steigerung des Schlammalters ohne TS-Erhöhung im Belebungsbecken und dadurch Stabilisierung der Reinigungsleistung bezüglich BSB5 und Stickstoff. |
• | Entlastung der Schlammstapelbehälter. |
• | Reduktion der Schlammbehandlungs- und entsorgungskosten um 10-15 %. |
• | Reduktion von grampositiven Fadenbakterien (v.a. Microthrix parvicella und Nocardia), da diese die Tensidzugabe nicht gut vertragen. |
• | Verbesserung des Schlammabsetzverhaltens und der Sichttiefe im Nachklärbecken aufgrund der „Flockenpflege“ durch die höheren Organismen. |
Da das Bioserve-Verfahren nur für Kläranlagen mit stark wechselnder bzw. hoher Schlammbelastung geeignet ist, sollte vor dem Einsatz eine gründliche Auswertung der Betriebsdaten erfolgen, die wir kostenlos und unverbindlich durchführen.
Bei Anlagen mit relativ niedriger Schlammbelastung eignet sich eher das Bioserve-Energy-Verfahren, das eine etwas andere Zielstellung verfolgt.